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Format: Hörspiel
Jahr: 1982
Spieldauer: 46:40 Min
Genre: Jugendserie
Anzahl der Folgen: 198 (wird fortgesetzt)
Klappentext: In der Klasse 9b der TKKG-Freunde erzählt die 14jährige Anke eine seltsame Geschichte: ihr Vater wird von Verbrechern erpreßt. Weil sie Angst hat, die Polizei zu verständigen, bittet sie die vier vom TKKG um Hilfe. Sie verfolgen die Spur eines Einbrecher-Königs und lernen dabei drei eigenartige Männer kennen: einen Schloßherrn, einen Antiquitäten-Sammler und einen Adligen. Was verbindet diese drei mit dem Einbrecher-König? Fragen, die Tarzan und seine Freunde erst nach vielen Abenteuern beantworten können.
Meine Meinung: Gewohnte TKKG Unterhaltung nach dem üblichen Muster. TKKG versuchen einer Freundin zu helfen und werden so in den Fall hineingezogen. Die Sache stellt sich aber recht spannend und als kurzes Vergnügen dar. Natürlich gibt es bessere Fälle, aber für „das Hören für zwischendurch“ reicht dieses Abenteuer voll und ganz aus, denn hier spielt alles noch zur Hochzeit TKKGs, als man der Viererbande noch problemlos lauschen konnte ohne sich gleich alle Haare vom Kopf zu reissen! Solide Unterhaltung ohne großartige Wendungen und Rätsel, aber dennoch gut zu hören, mehr verlangt man auch nicht. Trotzdem ist es Stefan Wolf gelungen, einige wirklich irre Charaktere in diese leicht maue Geschichte einzubinden und das Endergebnis kann sich daher echt sehenlassen. Ferdinant Dux scheint mir für die Rolle des Schlangenmenschen zwar etwas zu alt zu sein, macht seine Sache aber wie gewohnt gut. Und Manfred Steffen als cholerischer Schimpfwörterfetischist animiert ebenso zum Schmunzeln wie Josef Dahmen (gestorben 1984, der Mr. Smeathers aus ??? und das Bergmonster) als geiler Lustgreis, der Gaby verführen will. Großartig! Vor allem die Interviews der verschiedenen Tatverdächtigen sind eine Glanzleistung. Ich sag nur „Gabriele, willst du ein Glas Champagner?… Nein? Ich nehm trotzdem eins“ und „Gabriele, ich kann dir viel Taschengeld geben, wenn du….“
Die Grundidee ist villeicht nicht unbedingt sooo genial. Es sind eher die Ermittlungen bzw Interviews bei den Auftraggebern, die „Der Schlangenmensch“ zu einem Höhepunkt der Serie werden lässt. Der Aggressionsforscher Karpf ist natürlich der Beste. Allein wie er seinen Namen ins Telefon bellt ist einfach wunderbar oder wie er Karl und Klößchen begrüßt: „Na ihr Granaten-Dackel-Spitzklicker-Hannebampel!“. Aber auch Falkenstein: „Wußte ich doch, daß Sie nicht begreifen.“, und der „gute Onkel“ Jeske: „… blöde Museen für noch blödere Besucher.“, tragen ihren Teil zum Hörvergnügen bei.
Und außerdem ist es das absolute Anti-Klischee, wenn Tarzan über Ankes Vater sagt, daß einer, der mal früher auf der schiefen Bahn war, heute durchaus anständig sein kann. Sonst ist die gängige TKKG-Message doch: Einmal Verbrecher – immer Verbrecher.
Zufall oder nicht? Kurz vor Schluß sagt Kößchen den Satz „In zwei Minuten ist die Streife hier“ – und tatsächlich endet fast exakt zwei Minuten nach dieser Aussage das Hörspiel. Nicht schlecht, wenn das so gewollt war.
Lieblingssätze:
Erzähler: „Jeske lächelte über sein ganzes Puddinggesicht, als er Gaby sah.“
Jeske: „Eingeweidesarg“
Karpf: „Du abgehäutete Sardine stinkst stärker nach Knoblauch und Zwiebeln, als die römischen Matrosen!“
Bewertung:
Fazit: Auch wenn der Fall nicht unbedingt zu den spannendsten dieser Serie gehört, hat hier dennoch das Produktionsteam ein durch die Bank gelungenes Hörspiel auf die Beine gestellt! Die Sprecher agieren mittlerweile auf einem wirklich überzeugendem Niveau, zudem ist auch noch Manfred Steffen, einer meiner Favoriten, mit an Bord!