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Format: Hörspiel
Jahr: 2005
Spieldauer: 01:09 Std
Genre: Jugendserie
Anzahl der Folgen: 3
Klappentext: Jule´s Schwester Sam nimmt an einer örtlichen Casting-Show teil. Nicht erst, als ihr eine Kopie des unbedacht nach der Show unterschriebenen Vertrages verweigert wird, ist klar, daß hier abgezockt wird! Glücklicherweise lernt Jule an diesem Abend Fritte, Ami, Search und Mark kennen. Gemeinsam stehen sie Sam sofort zur Seite. USK sind geboren! Computer-Ass Fritte findet im Internet Unglaubliches über die Macher der Castingshow heraus. Gemeinsam wagen sie sich in die Höhle des Löwen…
Meine Meinung: Oh Gott, was zum Henker ist das??? Eine pseudo-coole Version von TKKG, die total derbe urban styles kickt und weiß, wie man taff durch diese voll krasse Welt geht? So ähnlich mögen sich die Erfinder dieser krampfhaft modernen Reihe das gedacht haben, sind dabei aber weit über das Ziel hinausgeschossen und so wirkt die Art der Hauptcharaktere total aufgesetzt. Die Geschichte der ersten Folge ist auch sehr konfus und das Thema Casting-Shows ist schon im TV übermässig vorhanden, warum dann noch als Hörspiel? Davon abgesehen, den Chef des Castings hängt man zuviel an, erstens will er abzocken, zweitens vergreift er sich an jungen Mädchen, weniger wäre hier mehr gewesen und man fragt sich, ob der letzte Punkt überhaupt was in Hörspielen zu suchen hat. Zusätzlich stören noch ein paar Charakterisierungspunkte (stereotype Figuren als „Helden“), diverse dumme Sprüche, wie man es teilweise auch von TKKG her kennt und hier und da zieht sich die Handlung einfach zu stark, als daß Spannung in irgendeiner Form aufkommen könnte. Es gibt also noch genug Baustellen, an denen man Verbesserungen durchführen kann, wenn man es mit einer neuen Jugendserie ernst meint.
Können wenigstens die Sprecher das Desaster namens Handlung eindämmen? Nein, das können sie leider in keinster Weise, denn entweder wirken sie total unmotiviert oder sie machen Fehler, die man vermeiden könnte. Diese zeigen sich z.B. in vorgetäuschten Akzenten, die dann wieder fallen gelassen werden, nur um sie dann später wieder aufzugreifen. Entweder ganz oder gar nicht, da hat die Regie gepennt! Es verwundert schon etwas, warum hier teilweise gestandene Schauspieler, Synchronsprecher und hörspielerfahrene Profis so untergehen könnten. Katharina Wackernagel und die Familie Kwasniewsky-Artajo wirkt zu keinem Zeitpunkt souverän oder überzeugend. Die Einzige, der man ein Bemühen bescheinigen kann ist Emily Behr als Jule, auch wenn sie die „taffe Braut“ teilweise zu überzogen spricht und dieses Übertriebene nervt ab und zu mal. Die Reihe kommt übrigens ohne Erzähler aus, aber es funktioniert und er würde vermutlich auch nur stören.
Die Musik ist ein zweischneidiges Schwert, es gibt keine Einspielungen, wie man sie von anderen Hörspielen her kennt. Es gibt nur Musiken, wenn sie in den diversen Szenen eingespielt werden, also wenn es zum Casting geht, USK im Neon Döner sind oder andere Kulissen besucht werden.
Die Aufmachung kommt im Pseudo-Manga-Style daher, was wohl leider immer noch absolut hip und trendy ist, aber in diesem schrecklich billig aussieht. Mag sein, daß es zur Serie und zur Zielgruppe passt, doch die Ausführung ist total daneben.
Bewertung:
Fazit: Ein Auftakt, wie er schlechter nicht sein kann und der Hörer fragt sich, welcher Mensch diese Serie braucht. Die Geschichte läuft ins Nichts, der Hörer lernt sowieso nichts dabei und ob die Zielgruppe erreicht wird ist auch fraglich. So lockt man niemanden von seiner PS5 weg, das ist sicher!