Format: Hörspiel
Jahr: 2011
Spieldauer: 01:10 Std
Genre: Thriller
Anzahl der Folgen: 1
Klappentext: Ein einsames Jagdhaus. Zwei junge Studenten. Sie wollen in Ruhe lernen. Doch jemand will ihnen eine Lektion erteilen…
Meine Meinung: Ja, da hab ich vor 2 Tagen noch gedacht, ich hätte das Hörspiel aus Versehen gelöscht und ärgerte mich dadrüber, habe es dann aber schnell im Ordner wiedergefunden und nachdem ich es jetzt hinter mir habe, fand ich die Vorstellung, es wäre tatsächlich gelöscht worden, gar nicht mal so schlecht.
Das neue Werk vom Ohrenkneifer Dirk Hardegen ist da und auch wenn er es selber als Gruselhörspiel propagiert, so sehe ich das etwas anders, denn hier geht es zu keinem Zeitpunkt übernatürlich zu und so kann man schon eher von einem Thriller sprechen, denn gruselige Szenen haben sich mir auch nicht präsentiert. Dann wäre da das Problem des Spannungsbogens, der sich leider nicht so entwickelt wie ich es gehofft habe. Bei Alinas viel zu frühem Auftritt ist dieser dann für mich persönlich dahin gewesen und die beiden Wendungen am Ende (die Verteidigung und die letzte Szene) machen für meinen Geschmack auch nur wenig Sinn. Mag sein, daß es für die Verteidigung eine Erklärung gibt, aber wenn man der Hörerschaft erst erläutern muß, wie das alles gemeint ist, dann hat die Handlung des Hörspiels an sich seinen Zweck nicht erfüllt. Die finale Wendung mit der letzten Szene ist dann wiederum zu weit hergeholt und kommt einem Holzhammer gleich. Schade, aber unterm Strich macht das für mich nicht mehr als eine langweilige Geschichte, die über brauchbare Ansätze nicht hinaus kommt.
In Sachen Sprecherdarbietungen kann man ebenfalls von soliden Performances sprechen, doch auch dabei bleibt es, niemand spielt sich besonders in den Vordergrund. Mein Hauptproblem ist hier, daß ich Dirk Hardegen und Horst Kurth die Rollen als Studenten nicht so wirklich abkaufen kann, was nicht nur am Stimmalter liegt, sondern auch an der Sprache an sich. So reden Studenten heutzutage nicht, das haben sie vielleicht in den 80ern oder 90ern getan. Dadurch entsteht leider auch nicht wirklich Authentizität und das fördert wiederum nicht die Spannung. Ansonsten kann man mit den Leistungen an sich ganz gut leben, auch wenn hier nicht unbedingt nur Profis mitmischen. Niemand fällt großartig negativ auf. Eine Sache hat mich aber gestört und zwar das Zusammenspiel zwischen Karen Schulz-Vobach und Horst Kurth, denn das ist für mich kaum vorhanden, es klingt nämlich stark danach, als würden die beiden aneinander vorbei reden.
Für mich gab es keine Sekunde lang eine gruselige oder zumindest spannende Atmosphäre. Alles ist vorhersehbar. Auch kam es mir vor, als setze man hier und da auf diese, wie im Film so beliebten, Jump Scares. Und auch da, zuckte ich nicht einmal einen Milimeter.
In den letzten 13 Minuten dieses Hörspiels gibt es noch ein Making Of und die letzten Worte des Autors heißen: „Sehr laut hören! In einem sehr dunklem Zimmer hören! Und sehr sehr alleine hören!“ Das habe ich letzte Nacht getan und ich interpretiere das für mich so, daß GOTTSEIDANK NIEMAND SONST MITBEKOMMEN HAT, WAS ICH DA FÜR EINEN SCHUND HABE LAUFEN LASSEN UND DAß DANK DER DUNKELHEIT NIEMAND MEIN BESCHÄMTES GESICHT GESEHEN HÄTTE!
Bewertung:
Fazit: Schnarchpoparch.