Format: Hörspiel
Jahr: 2005
Spieldauer: 01:18 Std
Genre: Horror
Anzahl der Folgen: 117 (wird fortgesetzt)
Klappentext: Frankreich 1880: In der Pariser Oper treibt ein Phantom sein Unwesen. Niemand kennt sein Gesicht, das stets hinter einer Maske verborgen bleibt. Die neuen Direktoren erkennen schnell, daß es sehr gefährlich ist, sich den Wünschen des Phantoms zu widersetzen. Als die vom Phantom protegierte Sängerin Christine Daaé ihrer Jugendliebe Raoul de Chagny wiederbegegnet, bahnt sich eine Katastrophe an. In den Katakomben unter der Oper kommt es zur Demaskierung …
Meine Meinung: Eine düstere und traurige Geschichte, die Titania Medien hier vertont hat, also genau passend für das GRUSEL Kabinett. Der titelgebende Grusel ist genauso präsent, wie die Spannung und die knisternde Atmosphäre, die die Oper zu einem beklemmenden, gefährlichen Ort werden lässt. Trotz der unheilschwangeren und schweren Atmosphäre hat die Bearbeitung dennoch eine gewisse Rasanz, die dadurch entsteht, dass man nie weiss wann und wo das Phantom erneut auftaucht. All dies geschieht vor dem Hintergrund einer seltsamen Liebe, die das Phantom niemals erfahren wird. Somit wird dem Hörer erneut schöner Grusel mit Tiefgang geboten, den man so eigentlich von keinem anderen Label heutzutage zu hören kriegt. Dazu kommt noch die satte Laufzeit dieses Werkes, denn mit nahezu 80 Minuten wird hier verdammt viel Hörspiel geboten und dies ist zu keinem Zeitpunkt auch nur im Ansatz langweilig. Ein super atmosphärisches Hörspiel, welches das Musical, mit dem alle das Phantom der Oper assoziieren, vergessen läßt. Die Sprecher sind passend besetzt, und gerade das überkandidelte Verhalten der Carlotta ist göttlich. Man stelle sich einen Elefant im Porzellanladen vor. Besser kann eine überschätzte Primadonna nicht rüberkommen. Ein Hörspielmuß für Freunde des klassischen Horrors.
Wer die Geschichte vom „Phantom“ noch nicht kennt, der sollte abends das Licht ausmachen und sich irgendwo hinkuscheln und diese Produktion geniessen. Eigentlich viel zu Schade für schwüle Sommerabende – mehr etwas für den verregneten Herbst oder kühle, kalte Wintermomente.
Bewertung:
Fazit: Selbst bei Zweiteilern finde ich gewisse Geschichten (Bram Stokers Dracula z.B.) sehr sehr gut, die ich sonst meide, weil sie mich aus Interessenlosigkeit nicht berühren. Das Phantom der Oper gehört eigentlich dazu, aber dank der Spieldauer und dem flüssigen Verlauf der Geschichte mit allem drum und dran, bin ich begeistert und es bleibt im Gedächnis hängen, weil kein einziges Mal langweilig.