Format: Hörbuch
Jahr: 2012
Spieldauer: 06:51 Std
Genre: Komödie
Klappentext: Adolf Hitler wacht im Frühjahr des Jahres 2011 mitten auf einem verlassenen Grundstück auf, ein wenig orientierungslos – kein Führerbunker, weder Reichskanzlei noch seine Frau Eva und erst recht kein Krieg herrscht. Im Gegenteil, es herrscht tiefster Frieden, eine Frau steht an der politischen Spitze und Berlins Stadtbild wird geprägt von Bildzeitungs-Automaten und Dönerbuden. Als er schließlich in einer Tageszeitung das heutige Datum erblickt, kann er gar nicht so recht glauben was er da sieht und beschließt, auf eigene Faust die „alte Ordnung“ wiederherzustellen. Doch dies nicht ganz wie von Hitler erwartet, denn niemand nimmt ihn als Diktator wahr, für den er sich nachwievor hält, vielmehr amüsiert man sich über diesen „Doppelgänger-Komödianten“, der eine nicht zu leugnende Ähnlichkeit mit diesem „Führer von 1933“ habe…
Meine Meinung: Was war ich froh, daß ich diesen Mist durch hatte. Ich war noch nie ein Fan von Christoph Maria Herbst und ihn über 6 Stunden zu hören mit schlechtem Hitler-Akzent war reine Folter. Warum kann man Hitler nicht einmal normal sprechen lassen? Der Sprachstil des Vorlesers ist einfach nur anstrengend und nervig. Die Idee für den Plot ist extrem langweilig, vorhersehbar und abgekupfert. Daß da so ein Hype drum gemacht wird, ist mir völlig schleierhaft. Ich bin ein Fan davon, Hitler zu vermenschlichen (und zwar nicht im satirischen Sinne) und würde mich freuen, wenn man dies einmal ernsthaft tun würde, denn er war ja eben auch Mensch. Das Werk ist äußerst ideenarm. Die ganze Geschichte ist eigentlich spätestens ca. nach dem ersten Fünftel (oder einer, maximal 2 CDs) erzählt. Hitler wacht im Jahre 2011 auf einem unbebauten Grundstück auf, geht durch ihm absolut fremdes Berlin, kommt bei einem Kioskbesitzer für ein paar Tage unter, wird von diesem für einen sehr guten Schauspieler und Hitler-Darsteller gehalten, wird dann an eine Fernsehagentur vermittelt und diese gibt ihm einen Sendeplatz bei einem TV-Sender. Fertig! Bisher ist, wie gesagt, allenfalls ein Fünftel der Geschichte vergangen. Und etwas Neues folgt dann nicht mehr. Stattdessen werden immer wieder dieselben Sprüche zerkaut und neu aufbereitet, eine Entfaltung der Story gibt es aber nicht. Ich muß zugeben, daß das Werk ganz zu Beginn bis zum 2. Kapitel satirisch gesehen tatsächlich gar nicht so schlecht und gut pointiert ist. Aber dies hört ziemlich schnell auf. Man merkt, wie dem Autor flott die Puste ausgeht und er sich abmüht, noch irgendetwas Kreatives zustande zu bringen, schafft es jedoch nicht. Selbst bei C.M. Herbst hat man das Gefühl, daß er sich ziemlich schnell selbst überdrüssig wird, Hitlers Stimme zu immitieren – je weiter die Lesung, desto mehr lässt die Immitation nach und desto mehr kommt die eigentliche Stimme des C.M. Herbst durch.
Lieblingsdialog:
Adolf Hitler: „Sehe ich wie ein Verbrecher aus?“
Kioskbesitzer: „Sie sehen wie Adolf Hitler aus.“
Adolf Hitler: „Eben.“
Bewertung:
Fazit: Man muß eine Hitler-Satire nicht lustig und für gut befinden, nur weil es ein Tabu-Thema ist. Ich finde sie schlecht, weil das ganze langweilig und übertrieben ist.