Format: Hörbuch
Jahr: 2011
Spieldauer: 10:04 Std
Genre: Horror
Klappentext: In Herbst- und Winternächten, so sagt man, wenn der Wind landeinwärts zieht, kann man die Todgeweihten auf dem Hungerberg hören. Fünfzig Männer, vierzig Frauen und fünfzehn Kinder, die keinen Frieden finden. Der Wind trägt ihre Gebete und Lieder hinab in die Stadt. Sie dringen durch Türen und Fenster, wie ein Fluss, der kein Ende nimmt und die Torffeuer von Geisterhand erstickt…
Meine Meinung: 31 Horror-Geschichten für die langen Nächte vor Halloween, geschrieben und gesammelt von Stephan Melneczuk. Für jeden Tag des Monats Oktober hat sich der Schriftsteller Gruselgeschichten ausgedacht. Alte Flüche, düstere Vorahnungen, Vampire, Untote, Geister und Gespenster sind die Themen, über die Stefan Melneczuk in seinen Erzählungen schreibt. Als Bonus erwartet den Leser zudem die längere Geistergeschichte ‚Elaine‘.
Die Werke des Schriftstellers sind ein echter Geheimtipp unter Freunden klassischer Horrorgeschichten. Mit dem vorliegenden Buch präsentiert er eine ausgewogene und abwechslungsreiche Mischung aus Horrorgeschichten, die das gesamte Spektrum des Genres abdecken. Plakativ ist der Schrecken in den Erzählungen jedoch nie, selbst in den Geschichten, in denen das Grauen sehr ausgeprägt und konkret daherkommt, verleiht der Autor dem Geschehen eine subtile Note. Dadurch bleiben die Geschichten stets anspruchsvoll und trotzdem unterhaltsam. Stefan Melneczuk bedient sich einer sehr bildhaften Sprache, die aber immer niveauvoll ist und den Leser unweigerlich mitreißt; ob er nun in ‚Loch Ness‘ seine Protagonisten auf die Jagd nach dem berühmten Ungeheuer gehen oder in ‚Der lachende Mann‘ die Ängste eines Kindes Gestalt werden lässt. Besonders gelungen sind ihm außerdem die Geschichten ‚Der Kongress‘, ‚Geisternacht‘, ‚Die Treppe‘, ‚Der Tank‘ und ‚Vogelscheuchen‘. Eng miteinander verwoben sind dagegen die Geschichten ‚Hände‘ und ‚Ednäh‘, die einen sehr realistischen Ton besitzen. Der Autor hat ein unglaublich sicheres Gespür dafür Alltägliches in eine schaurige Handlung einzubetten. Dabei gelingt es ihm in nur wenigen Momenten eine unheimlich intensive Gruselatmosphäre aufzubauen, die manche Schriftsteller auf mehreren hundert Seiten nicht erzeugen können.
Lieblingssätze:
Mann: „Raumschiffe? Und sie sehen aus wie Zigarren? Wahrscheinlich kommen sie vom Planeten Lewinsky. Oder aus dem Clinton-Nebel.“
Erzählerin: „Der Regen lief Tayler über den kahlen Kopf und ließ sein Gesicht aussehen als sei es lackiert und gewachst.“
Bewertung:
Fazit: Verbreitet schaurig-schöne Lagerfeuer-Stimmung und ist ein abwechslungsreicher Halloweenkalender.