Format: Hörbuch
Jahr: 2011
Spieldauer: 01:25 Std
Genre: Horror
Klappentext: Renommierte Autoren haben die literarische Herausforderung angenommen: In ganz kurzen Miniaturen messen sie sich in der Kunst des schnellen Schauders. Das Ergebnis: kurze Tode, flinke Morde und zahlreiche Giftspritzen, verabreicht von kriechenden Händen, kichernden Clowns, gemeinen Kindermädchen und garstigen Ratten. Mal subtil, mal trashig, mal blutig, mal völlig blutleer, immer überraschend, pointenreich und mit viel schwarzem Humor.
Meine Meinung: Ein paar der Geschichten sind genau das, was ich erwartet hatte: kleine, kurze Gruselgeschichten für Kinder, die man nach dem „Und jetzt du!“-Schema bei Pyjamaparties und am Lagerfeuer vortragen kann. Besonders gefallen haben mir dabei: „Hank“ und „Unangekündigt“, beide haben bei aller Kürze ein überraschendes, interessantes Ende. Andere Beiträge sind leider so lahm, daß sie ein wenig wie „Lückenfüller“ wirken. Mal ehrlich, wie „unheimlich“ ist z.B. der uralte „verstörende“ Limerick?
Und schließlich gibt es Geschichten, die mir persönlich besonders gefallen haben: In einer Geschichte muß sich ein Junge selbst verstümmeln, um mit seinem eigenen Körper ein Monster zu füttern, dann fressen Spinnen die Mutter eines Kindes, in einer anderen Geschichte hängen gewalttätige Eltern den Tod ihres Babys der unschuldigen Babysitterin an.
Ich mag es sehr, daß Geschichten von Jason Priestley mit vertreten sind und wunderte ich mich manchmal, ob in Großbritannien eine andere Sichtweise besteht, wieviel Horror man Kindern zumuten kann. Und ob nicht manche Geschichten eher für Teenager passend sind, die Bücher aber von der Aufmachung her an jüngere Kinder gewandt sind.
Mich hats gefreut, daß ich Stefan Kaminski`s Stimme wieder entdeckt habe, die auch „Ich bin kein Serienkiller“ gesprochen hat. Es wird etwas beklemmend, wenn ein Erzähler seine Stimme erhebt und laut wird, fast kreischt. Das wirkt so eindringlich, weil wohl etwas rudimentäres in einem erweckt wird.
Das Cover finde ich schön, leichte Schnörkelschrift und kräftige Farben und man es hat es geschafft viele Namen dort unterzubringen, ohne, daß es dadurch überladen wirkt. Ich habe auch das Buch und da, wo das Auge ist, ist ein Loch im Buchdeckel, nett gemacht.
Lieblingssatz:
Mädchen: „Ich sagte Danke und lächelte so süß, wie ein saurer Apfel.“
Bewertung:
Faszit: Ich hätte gerne mehr (Hör)Bücher dieser Art, auch wenn hier einige Erzählungen das Prädikat „gruselig“ nicht verdient haben.