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Format: Hörspiel
Jahr: 1987
Spieldauer: 29:54 Min
Genre: Kinderserie
Anzahl der Folgen: 24 + 2 Sonderfolgen
Klappentext: Barbie feiert eine Party am Strand und es wird die größte und schönste Party, die je gefeiert wurde. Ein wahrer Höhepunkt scheint erreicht, als der beliebte Pop-Sänger Johnny Hemmy auf der Szene erscheint, und noch toller wird es, als gar ein Film-Team Interesse zeigt – doch dann müssen Barbie und ihre Freunde lernen, daß es einen großen Unterschied gibt zwischen Traum und Wirklichkeit…
Meine Meinung: Barbie feiert an der Partie und an der Garderobe gibt der Hörer besser auch gleich sein Hirn ab, um es dann später wieder abzuholen. Was ist das bitte für ein stupider Müll? Ich befürchte mal, daß Herr Francis hier in eine typische Vielschreiberfalle getappt ist, denn erst will er etwas über einen Möchtegern-Popstar schreiben, der von seiner Mutter unterjocht wird, doch dann überlegt er es sich anders und geht in eine noch albernere Richtung und lässt die Barbie-Crew Dreharbeiten in die Hose gehen. Eine Horde skurriler Charaktere, dazu sowas von blöde Sprüche, daß sich jeder Hörer beleidigt fühlen sollte, unabhängig vom Alter. Gerade Sascha Draeger portraitiert eine Figur, die man am liebsten direkt aus dem Leben treten möchte, denn hier hat ihm H.G. Francis ganz üble Sprüche in den Mund gelegt, die ihn über Popper und Punks herziehen lassen und er soll dabei auch noch wahnsinnig cool wirken, doch es bringt diese Figur namens Peter eher schwachsinnig rüber. Was bleibt also übrig? Eine chaotische Geschichte, die versucht so viele Zielgruppen wie möglich zu bedienen, doch im Endeffekt dürfte sie niemandem sowas wie geistigen Nährwert bieten.
Es tut in der Seele weh, wenn man sich diese Sprecherliste mal zu Gemüte führt. Angefangen bei Norbert Langer und aufgehört bei Gottfried Kramer wird hier ein Topname nach dem anderen aufgefahren, doch was bringt es am Ende? Rein gar nichts, denn das ist die übelste Form der Verschwendung. Erstklassige Profis werden hier für nichts und wieder nichts verheizt und können ihr Talent nicht mal ansatzweise ausschöpfen. Da verkommt ein Andreas Fröhlich als Ken zum hinterletztens Ja-Sager, Schleimer und Frauenversteher, der alles abnickt, was Barbie ihm befiehlt, entfalten kann sich weder der Charakter Ken, noch Andreas Fröhlich als Sprecher. Was Gottfried Kramers Rolle hier sein soll, werde ich nie verstehen. Papa Smeil (soll das nicht Smile heißen? Was ist das für ein Name?) kommt wie der letzte Schwachkopf rüber und ich frage mich, was man sich unter dieser Rolle überhaupt vorstellen soll? Ist das ein Voodoo-Meister, der nebenbei schauspielert? Merkwürdig. Hinzu kommen weitere bekannte Namen wie Christian Stark, Stefan Chrzescinski, Rainer Schmitt, Verena Großer und weitere. Ein Promi ist auch noch dabei, doch damals war er noch in seinen Anfängen, sowohl was seine schauspielerische, als auch seine sprecherische Leistung betrifft. Ben Becker mischt hier mit und er hatte damals bei Europa mehrere kleine Auftritte, doch nicht den geringsten Hauch von Können. Einfach gruselig, wie er sich durch seinen Text stümpert!
Bei der Musik bekommt man in einer ordentlichen Länge „In the middle of the night“ als einzige Partymusik in Dauerschleife (außerdem „singt“ Becker das Lied auch noch) serviert, was an sich schon ein Grund dafür ist, dasß man das Hörspiel sofort ausmacht oder gar wegwirft. Doch auch neben diesem Verbrechen der 80er Jahre gibt es weitere Klänge aus dieser Zeit zu hören, die man einfach nur als lieblos umschreiben kann. Phil Moss, wer immer das auch gewesen sein mag, hat sicherlich bessere Stücke auf die Welt gebracht, doch hier kriegt der Hörer eine Art „das krudeste von allen“ geboten. Also kann man nur sagen, daß auch in dieser Kategorie das Prädikat „unterirdisch“ angebracht werden kann.
Bewertung:
Fazit: Unglaublich, was für eine schlechte Serie und was für eine schlechte Folge! Erneut kriegt der Hörer eine vollkommen bekloppte, halbgare Geschichte geboten, dazu werden Sprecher verheizt, wie man sie sich heutzutage nur noch wünschen kann und unterm Strich ist die Folge einfach grottig. Leider gibt es ja immer wieder Leute, die diesen Schund sogar toll finden und abfeiern, obwohl es dazu nicht den geringsten Grund gibt. Inhaltlich schlecht, sprecher- und produktionstechnisch unterste Schublade, was bleibt da noch übrig? Nichts! Barbie, sieh gut aus, aber halt dich von der Welt der Hörspiele fern!